Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen zukünftig Gesundheitsschwerpunkt der Landesregierung

190603 Pressekonferenz Pflegewissenschaften 57Die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen wurde vom Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf gestern zusammen mit der Universität Trier zum Gesundheitsschwerpunkt im Zusammenhang mit der Umsetzung der Teilakademisierung in den Pflegefachberufen ernannt. Zur Schaffung von neuen Studienangeboten erhält sie für die anstehenden Schritte auf dem Weg der Umstellung und Erweiterung ihrer Programme zwei zusätzliche Professuren und eine Mitarbeiterstelle für die Praxiskoordination. 

„Wir wollen mit dem Ausbau der Studienangebote weitere, hochqualifizierende Ausbildungskapazitäten schaffen und dem steigenden Bedarf an Pflege-Fachkräften Rechnung tragen“, erläuterte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf anlässlich einer Veranstaltung in Trier. Er unterstrich dabei die besondere Bedeutung für die Landesregierung: „Mit der Universität Trier und der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen ermöglichen wir eine gute regionale Verteilung der Studienangebote im Bereich der Pflege“. Der starke Aufbau bei den Pflege- und Gesundheitsberufen durch die beiden Hochschulen als Gesundheitsschwerpunkte sei ein Meilenstein bei der Sicherstellung der Pflegeversorgung in Rheinland-Pfalz.

Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Mudra zeigte sich erfreut über die besondere Würdigung der Leistungen, die mit dem Aufbau der Pflege-Studiengänge und des Hebammen-Studiengangs einhergingen, sowie der anerkannten Fachkompetenz der gesamten Hochschule im Gesundheitsbereich. Er verwies darauf, dass man mit dem „Ludwigshafener Gesundheitsportfolio“ über eine große Vielfalt von qualifizierten Angeboten und Handlungsfeldern verfüge. Zu den derzeit fünf Studiengängen gehörten hier im Bereich der anwendungsbezogenen Forschung das Forschungsnetzwerk Gesundheit und das Institut für Management, Ökonomie und Versorgung im Gesundheitsbereich (IMÖVG) sowie im Bereich des Transfers eine starke Einbindung in regionale und überregionale Netzwerke wie InnoNet HealthEconomy, dem Netzwerk der Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz, dazu. 

Der primärqualifizierende Bachelorstudiengang „Angewandte Pflegewissenschaft“ solle im Wintersemester 2021/22 als siebensemestriges Programm an den Start gehen und den bisherigen dualen ausbildungsintegrierten Studiengang ablösen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums erwerben die Absolventinnen und Absolventen den akademischen Bachelorgrad sowie die generalistische Berufsanerkennung als „Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann“. Auch der primärqualifizierende Bachelorstudiengang „Hebammenwesen" solle voraussichtlich im Wintersemester 2021/22 mit Blick auf die für dieses Gesundheitsfeld vorgegebene Vollakademisierung neu ausgerichtet werden und als siebensemestriger Studiengang für „Angewandte Hebammenwissenschaft“ mit einer zusätzlichen Teilzeitoption an den Start gehen.   Weiterhin sei zur Erhöhung der Attraktivität und als Beitrag zur fachlichen Weiterentwicklung der Pflege- und Hebammenwissenschaften für 2020 die Einrichtung eines Masterstudiengangs für den Bereich Pflege und Hebammenwesen als konsekutiver Masterstudiengang mit dem Titel „Innovative Versorgungspraxis in der Pflege und im Hebammenwesen“ vorgesehen.

Für den Erwerb der Handlungskompetenz in der Pflege und im Hebammenwesen sei die inhaltliche Vernetzung der Lernorte Hochschule und Praxis bedeutsam, wobei der Kompetenzzuwachs bei den Studierenden auch durch ein integriertes Skills-Lab-Konzept bewerkstelligt werden solle.

„Mit der Teilakademisierung der Pflegefachberufe und der Vollakademisierung der Hebammenausbildung geht unsere Hochschule einen für Rheinland-Pfalz und seine Zukunftsfähigkeit wichtigen Weg“, hob Mudra die Bedeutung der Vereinbarung seiner Einrichtung mit dem Wissenschaftsministerium hervor, die insbesondere auch das Verständnis einer nachhaltigen Begleitung der zweifellos fordernden Prozesse beinhalte.

„Für das Vertrauen und die Unterstützung seitens des Wissenschaftsministeriums möchte ich mich bedanken – ebenso bei meinem Team an der Hochschule, das mit seiner Kompetenz und seinem Engagement das Ganze erst möglich macht“, so Mudra.

Nach seiner Überzeugung setze man damit für die strategische Ausrichtung der Hochschule sehr bedeutende Akzente. Hierzu gehöre auch die im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Universität Trier vorgesehene Vereinbarung zu kooperativen Promotionen im pflegewissenschaftlichen Bereich.

Dr. Elena Wassmann
Stabsstelle Hochschulkommunikatio

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Zwischen Aufwertung, Abwertung und Polarisierung: Chancen der Tarif- und Lohnpolitik für eine arbeitspolitische „High-Road-Strategie“ in der Altenpflege

logo hbsChancen der Tarif- und Lohnpolitik für eine arbeitspolitische „High-Road-Strategie“ in der Altenpflege

Gemessen an Verantwortung, Anforderungen und notwendigen Qualifikationen sind Pflegeberufe relativ niedrig bezahlt – trotz einiger Verbesserungen in letzter Zeit. Besonders stark zurück liegt die Bezahlung von Altenpflegerinnen und Altenpflegern: Während sich die Verdienste von Fachkräften der Gesundheitspflege in Krankenhäusern im Bereich des mittleren Lohns aller Berufsgruppen in Deutschland (rund 3200 Euro brutto im Monat für eine Vollzeitstelle) bewegen, kamen Fachkräfte in der Altenpflege 2017 im Mittel (Median) auf lediglich rund 2740 Euro brutto für eine Vollzeitstelle. Das entspricht nur etwa 85 Prozent des mittleren Verdienstes für alle Berufe. Hilfskräfte in der Altenpflege verdienen in Vollzeit im Mittel lediglich rund 1940 Euro pro Monat – knapp 61 Prozent des Medianverdiensts aller Vollzeitbeschäftigten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie des Instituts Arbeit und Technik (IAT) an der Hochschule Gelsenkirchen.

Weitere Informationen:

Michaela Evans, Christine Ludwig: Zwischen Aufwertung, Abwertung und Polarisierung. Chancen der Tarif- und Lohnpolitik für eine arbeitspolitische High-Road-Strategie in der Altenpflege (pdf), Forschungsförderung Working Paper, Nr. 128, März 2019.

Tagung zur Vereinbarkeit von beruflicher Pflege und Angehörigenpflege

Vorankündigung: Tagung zur Vereinbarkeit von beruflicher Pflege und Angehörigenpflege am 13. September 2019 in Dresden

Am Freitag, dem 13.09.2019, findet die Abschlusstagung des Projektes „Double Duty Carers in Deutschland – Verbesserung der Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Pflegeaufgaben“ (DDCareD) in Dresden statt. Das Projekt wird gemeinsam von Wissenschaftler*innen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW) und der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs) durchgeführt.

Double Duty Carer (DDC) sind eine besondere Gruppe von pflegenden Angehörigen, die beruflich in der Pflege tätig sind. Aufgrund ihres beruflichen Wissens werden sie oft mit Erwartungen aus dem familiären Umfeld konfrontiert, Pflege und Pflegeverantwortung auch für einen pflegebedürftigen Angehörigen zu übernehmen. Gleichzeitig sind sie in Arbeitsbereichen tätig, welche z. B. durch Schichtdienst, Wochenendarbeit sowie hohe psychische und physische Belastungen gekennzeichnet sind. Diese Anforderungen zu vereinbaren, stellt die DDC und deren Arbeitgeber*innen vor große Herausforderungen.

Der Austausch zwischen DDCs, Arbeitgeber*innen und Wissenschaftler*innen soll auf der Tagung im Mittelpunkt stehen. Es werden Forschungsergebnisse zur Situation von DDC sowie Unterstützungsmaßnahmen zur Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Pflegeaufgaben vorgestellt.

Weitere Referentinnen und Themen u. a.:

  • Vortrag einer Pflegedienstleiterin eines Pflegedienstes und DDC über ihren Alltag
  • Vortrag Frau Knüppel, Referentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe – DBfK, über Bedarfe und Ansatzpunkte zur besseren Vereinbarkeit aus Sicht des DBfK

Das ausführliche Tagungsprogramm und Informationen zur Anmeldung finden Sie unter:
www.doubledutycare.de 

Projektteam: 

  • Prof. Dr. Thomas Fischer
  • Prof. Dr. Anne-Katrin Haubold
  • Dr. Irén Horváth-Kadner
  • Pflege-/Gesundheitswissenschaftlerin Kerstin Thümmler
  • Dr. Heidi Clasen
  • Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Wilhelm Beckmann

Anmeldung zur Tagung: Prof. Dr. Anne-Katrin Haubold (HTW Dresden): Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Forschung an Fachhochschulen – SILQUA FH“ gefördert; Förderkennzeichen 03FH002SA6. Es läuft von Dezember 2016 bis November 2019.

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