<p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: Arial;"><strong>Grundlagen der maschinellen Beatmung</strong></span></span><br /> Einführung in die Beatmung für Ärzte und Pflegekräfte</p> (Rezension)

Grundlagen der maschinellen Beatmung
Einführung in die Beatmung für Ärzte und Pflegekräfte

(

Rathgeber, Jörg

)

Georg Thieme Verlag. Stuttgart, 2010, 434 S., 59,95 €, ISBN 978-3-13-148792-6

Rezension von:

Sebastian Tränkner


Maschinelle Beatmung gehört heute zur täglichen Routine bei der intensivmedizinischen Behandlung schwerstkranker Patienten. Vom Arzt und Pflegepersonal wird daher die Bedingung hochentwickelter Respiratoren ebenso wie die Kenntnis und sichere Anwendung moderner Beatmungsstrategien erwartet. Neue Erkenntnisse haben die Beatmung von Patienten mit respiratorischer Insuffizienz in den letzten Jahren teilweise verändert. So war eine komplette Überarbeitung der über 10 Jahre alten 1. Auflage dringend notwendig.

Der Herausgeber Prof. Dr. med. Jörg Rathgeber ist Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin im Albertinenkrankenhaus in Hamburg. Zur Vertiefung spezieller Teilbereiche bat der Autor verschiedene Co-Autoren um Mitarbeit: Prof. Dr. Jan-Holger Schiffmann Kapitel „Pädiatrie/Neonatologie“, Prof. Dr. Jan Baum „Narkosesysteme“, Prof. Dr. Peter Neumann u.a. „Narkosebeatmung“.

Das Buch „ Grundlagen der maschinellen Beatmung“ zeigt folgenden Aufbau:
1.    Physiologie und Pathophysiologie der Atmung
2.    Grundlagen der maschinellen Beatmung
3.    Beatmungsformen
4.    Atemgaskonditionierung in der Intensivmedizin
5.    Akute respiratorische Insuffizienz und akutes Lungenversagen
6.    Extrapulmonale Störungen der Ventilation
7.    Respiratorentwöhnung und Extubation
8.    Ventialtor-assoziierte Pneumonie
9.    Beatmung in der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin
10.    Beatmung in der Rettungsmedizin
11.    Narkoseapparate und –systeme, Narkosebeatmung
12.    Beatmung und Analgosedierung
13.    Monitoring: Messmethoden.

In der 2. Auflage neu hinzugefügt wurden:
•    lungenprotektive Beatmung
•    Entwöhnung vom Respirator
•    Analgosedierung während der Beatmung
•    Ventilator-assoziierte Pneumonie.

Im Anhang jedes Kapitels befinden sich Angaben zur weiterführenden Literatur. Dies soll dem Leser ermöglichen, bestimmte Themen zu vertiefen. So sind hier auch aktuelle Publikationen angegeben.

Zusammenfassend ist das Buch übersichtlich und klar gegliedert. Einfach und zugleich verständlich geschrieben. Zusammenhänge werden durch zahlreiche farbige Abbildungen dargestellt. Das Buch ist empfehlenswert - unteranderem auch als Lehrbuch für Pflegefachkräfte in der Ausbildung.

<p><strong><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: Arial;">Palliative Pflegeüberleitung</span></span></strong><br /> <span style="font-size: small;"><span style="font-family: Arial;">Koordinierte Pflege von Menschen mit terminalen Erkr

Palliative Pflegeüberleitung
Koordinierte Pflege von Menschen mit terminalen Erkrankungen

(

Henkelmann, Martina

)

Verlag Hans Huber, Bern, 2010, 301 S., 29,95 €, ISBN 978-3-456-84858-7

Rezension von:

Ilona Jansen, PhD


In dem Buch von M. Henkelmann geht es um die Überleitung von Pflege an der Schnittstelle zwischen verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitsversorgungssystems bzw. einer Gesundheitseinrichtung und dem häuslichen Bereich im Falle palliativer pflegerischer Versorgung.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil beschreibt die Autorin neben Begriffsdefinitionen zunächst die Entwicklung der Pflegeüberleitung und von Palliative Care in Deutschland. In einem weiteren Schritt beschreibt sie sehr genau den Stand der Integration der palliativen Pflegeüberleitung in deutschen Pflege- bzw. Gesundheitseinrichtungen. Im Fokus stehen die Besonderheiten der Pflegeüberleitung in der Palliative Care. Neben ethischen Aspekten und Besonderheiten geht die Autorin auf pflegefachliche Aspekte wie rechtliche Aspekte in der palliativen Versorgung ein. Sie betont u.a. die dringende Notwendigkeit bzw. Unverzichtbarkeit interdisziplinären Arbeitens sowie einer kontinuierliche Qualifikation der Mitarbeiter für die Arbeit mit palliativ zu versorgenden Patienten. Insbesondere im zweiten Teil stellt die Autorin vielfältige Beispiele aus der Praxis dar, die ein fallorientiertes Lernen ermöglichen. Im Anhang befinden sich zudem zahlreiche praktische Arbeitsgrundlagen und Dokumentationsbeispiele.

Bei der vorliegenden Publikation handelt es sich aus meiner Sicht von der ersten bis zur letzten Seite um ein fast spannendes Buch. Es ist geschrieben von einer Person, die in Deutschland als Pionierin auf dem Fachgebiet angesehen werden kann und deren Hingabe und Enthusiasmus für Palliative Care - und die Wichtigkeit der Berücksichtigung ihrer Besonderheiten im Rahmen der Pflegeüberleitung - sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht. Man merkt der Autorin ihre enorme Erfahrung in dem Bereich an, u.a. daran, dass sie zahlreiche Beispiele aus ihrer eigenen pflegerischen Praxis anführen kann, die anderen Pflegenden in der Ausübung ihrer pflegerischen Praxis in der Palliative Care sehr hilfreich sein können. Zusammenfassend: ein sehr gelungenes und empfehlenswertes Buch.

<p><strong><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: Arial;">Handbuch Evidence-based Nursing. Externe Evidence für die Pflegepraxis</span></span></strong></p> (Rezension)

Handbuch Evidence-based Nursing. Externe Evidence für die Pflegepraxis

(

Behrens, Johann und Gero Langer (Hrsg.)

)

Verlag: Huber, Bern; 2010, 343 S., 29,95 €, ISBN-13: 978-3456847863

Rezension von:

Andrea Dobrin Schippers, MSc Gesundheits- & Pflegewissenschaften


Als logische Fortsetzung zum Methodenlehrbuch „Evidence-based Nursing and Caring“ haben Behrens & Langer als Herausgeber, in Zusammenarbeit mit anderen EBN-Experten, in diesem Handbuch externe Evidence zu ausgewählten Pflegethemen kritisch reflektiert und zusammengestellt. Bei diesen Themen handelt es sich um Blutzuckermessung, subkutane und intramuskuläre Injektion, Thromboseprophylaxe, Katheterisierung der Harnblase, Pneumonieprophylaxe, Prävention von Stürzen und sturzbedingten Verletzungen, Medikamenteneinnahme sowie Dekubitusprophylaxe. Die Auswahl dieser Themen erfolgte nach Wissensbedarf – relevanten Praxisthemen, nicht anhand vorhandener Studien wie häufig in anderen Publikationen. Hierdurch wird jedoch deutlich, zu welchen alltäglichen Pflegeprobleme/-tätigkeiten noch Forschungslücken bestehen.

Zur Einleitung wird eine Kurzzusammenfassung der EBN-Methode gegeben. Diese reicht jedoch ohne Schulungen oder dem Durcharbeiten des Methodenlehrbuchs nicht aus, um allen Ausführungen zu folgen.

Die Themenbereiche wurden folgendermaßen bearbeitet: Zuerst wurde die Aufgabenstellung geklärt und praxisrelevante Fragen formuliert. Die folgenden Ergebnisse der sensitiven Literatursuche sind nach Evidencequelle, beispielsweise Expertenwissen, RCT, Leitlinie, gekennzeichnet. Zum Abschluss erfolgt die Beurteilung der Qualität der Studien nach den vier Kategorien des GRADE Schema – sehr niedrig bis hohe Evidence.

Das Kapitel Blutzuckermessung startet also mit den Grundlagen warum, wann und wie Blutzuckermessungen vorgenommen werden. Anschließend werden die Kernaussagen der gefunden Studien mit jeweiliger Evidencequelle aufgelistet. Beginnend mit Materialbezogenen und Messungsbezogenen Kriterien, über Messwerte, Messhäufigkeit & Messmethoden. Zur Blutzuckerselbstmessung selbst wird deren Effektivität bei insulinpflichten sowie nichtinsulinpflichtigen Diabetikern analysiert. Weiterhin werden zur Schulung und Anleitung Inhalte, Prinzipien sowie spezifische Zielgruppen begutachtet.

Im Fazit sind die Vollständigkeit, Stärken und Schwächen der gefunden Studien beurteilt und zusammengefasst. Zur Blutzuckermessung sind beispielsweise nur die Studien zur Selbstmessung bei insulinpflichtigen Diabetikern mit hoher Evidence belegt. Die meisten Aussagen stammen aus Leitlinien oder Expertenmeinungen.

Der Anhang zeigt auf 125 Seiten zuerst die pro Kapitel vorgenommenen Suchstrategien. Weiterhin umfasst er im Detail alle gefunden Studien, detailliert aufgeführt mit Autor, Jahr, Studienpopulation, Intervention, Randomisierung, Zuteilung, Verblindung, Follow-Up, Fallzahlberechnung und Hauptergebnissen. Am Schluss findet sich das aus dem Methodenhandbuch bekannte Glossar zur Übersicht.

Der Schreibstil ist frisch und gut verständlich, wie es ein Buch für die Praxis erwarten lässt. Sicherlich wird den meisten Lesern an irgendeiner Stelle ein „Aha“ entweichen, weil festzustellen ist, dass manche Erkenntnisse noch nicht unbedingt in unsere Pflegepraxis vorgedrungen sind. Deswegen spricht dieses Handbuch auch eine breite Leserschaft an. Das Buch stellt eine gute Vorlage dar, wie auch in Zukunft Pflegethemen in Fach- und Lehrbüchern bearbeitet werden sollten.

Solch eine Publikation aktuell zu halten, stellt jedoch eine Herausforderung für die Autoren dar.Und last but not least – Wer nach Forschungsfragen sucht – hier lassen sich ausreichend Fragestellungen für die Praxis, die methodisch geeignet untersucht werden sollten, ableiten.