Die Kunst der Kommunikation<BR>Ein ganzheitliches Lehr- und Lernbuch mit 100 Übungen und Lösungen (Rezension)

Die Kunst der Kommunikation
Ein ganzheitliches Lehr- und Lernbuch mit 100 Übungen und Lösungen (Sohr, Sven et al )

Roter Faden Verlag, Bielefeld, 2006, Taschenbuch, 170 S., 19,95 €, ISBN 13: 978-3-9810420-1-6

Rezension von: Christine Rungg

Der Markt ist voll mit Büchern zum Thema Kommunikation, und man könnte meinen, es wäre alles gesagt. Dieses Buch besticht dadurch, dass es sehr kompakt sowohl die Theorie als auch die Praxis der Kommunikation in allen Bereichen des modernen Lebens behandelt. Es gliedert sich in einen theoretischen Teil und einen Übungsteil mit 100 Übungen.

Im ersten theoretischen Abschnitt werden auf 26 Seiten die Grundlagen der Kommunikation, zentrale Begriffe wie Wahrnehmung, nonverbale Kommunikation, Empathie und soziale Intelligenz sehr kurz, aber auch für Kommunikations-Neulinge ganz klar verständlich erklärt. Der zweite Abschnitt widmet sich der alltäglichen Kommunikation, behandelt werden Inhalte wie Kommunikation im Verlauf des Lebens, Small-Talk, Humor, Gesunde Kommunikation sowie Liebevolle Kommunikation, wo auch Platz ist für überraschende Themen wie Kontaktanzeigen, Flirten oder Liebesbriefe. Der dritte Abschnitt führt ein in die berufliche Kommunikation, spannt den Bogen von der Bewerbung über Rhetorik, Präsentation und Führung bis zu Moderation und Mediation. Im vierten Abschnitt wird Fragen der globalen Kommunikation, der neuen Medien sowie der interkulturellen Kommunikation der Zukunft nachgegangen.

Der Übungsteil enthält 100 zum Teil ganz kurze Übungen zum Training der Kommunikationskompetenz zu den zuvor in der Theorie behandelten Themen. Für die lösbaren Übungen findet sich am Anschluss ein Teil mit den Lösungen. Den Abschluss des Buches bildet ein Interview mit der Kommunikationstrainerin Prof. Dorothee Heckhausen aus Berlin.

Das Buch wendet sich an Personen, die an der Ausbildung kommunikativer Kompetenzen interessiert sind, was für meine Begriffe etwas zu schwammig ist. Als Lehrerin in der Pflege sind mir mehrere Dinge aufgefallen: Der theoretische Teil ist für Auszubildende sehr gut geeignet, auch für das Selbststudium, da er sehr verständlich gehalten ist. Mit den behandelten modernen Themen ist das Buch auch für jüngere Menschen spannend. Bei den praktischen Übungen, die im Unterricht übrigens gut anwendbar sind, finde ich es schade, dass diese sehr allgemein gehalten sind, und dass obwohl drei der vier Autoren aus der Pflege kommen, kaum pflegespezifische Übungen enthalten sind.

Altenpflege in Lernfeldern<BR>Aufgaben und Konzepte (Rezension)

Altenpflege in Lernfeldern
Aufgaben und Konzepte (Zenneck, Hans-Udo (Hrsg.) et al)

Verlag Handwerk und Technik, Hamburg, 2006, 220 S., 14,80 €, ISBN-13: 978-3-582-04651-2

Rezension von: Prof. Dr. Hermann Brandenburg

Die Tatsache, dass dieses Einführungsbuch für AltenpflegeschülerInnen in einem handwerklich-technisch ausgerichteten Verlag erscheint, verweist auf eine Tradition in der Pflege. Professionelle Pflege, und damit auch die Altenpflege, ist zunächst ein Handwerk und eine Kunst, die erlernt, erprobt und erfahren werden muss. Das von Zenneck herausgegebene Buch ist von einem Team von Praktikern geschrieben worden, die sowohl pädagogische wie auch pflegepraktische Bezüge zur Altenpflege aufweisen. Die Gliederungssystematik des Buches orientiert sich am Konzept der Lernfelder, insbesondere an dem vom Kuratorium Deutsche Altershilfe vorgelegten „Materialien für die bundeseinheitliche Altenpflegeausbildung“. Diese Handreichung ist praxisorientiert, didaktisch aufgebaut und wird in vielen Pflegeschulen bereits eingesetzt. Für einen ersten Einstieg in das Themenfeld der Altenpflege ist dieses Buch geeignet. Die Schüler/innen werden informiert über drei große Lernfelder. In den theoretischen Grundlagen (Lernfeld 1) wird über das Altern allgemein, aber auch über spezifische Pflegetheorien/Pflegekonzepte informiert. Aspekte der Biographiearbeit, der Rehabilitation und der ethischen Reflexion in der Pflege werden ebenfalls in diesem Kapitel bearbeitet. Das Arbeiten mit dem Pflegeprozess steht im Zentrum von Lernfeld 2 (Pflege alter Menschen planen, durchführen, dokumentieren und evaluieren). In diesem Kapitel wird anschaulich dargelegt, wie der Pflegeprozess abläuft (bzw. ablaufen soll), die entsprechenden Dokumente werden kurz vorgestellt, auch der Aspekt der Evaluation wird nicht übersehen. Im abschließend behandelten Lernfeld geht es um Anleitung, Beratung und das Führen von Gesprächen. Hier werden erste Grundlagen der Gesprächsführung und der Beratungstechnik vermittelt. Insgesamt finde ich das Buch ansprechend und für das Zielpublikum angemessen. Interessant ist auch, dass in den weiterführenden Literatur- und Internethinweisen nicht nur Fachliteratur ausgewiesen ist, sondern auch Beispiele aus der Literatur (z. B. Brechts unwürdige Greisin) empfohlen werden. Das Buch kann aber – wie jedes Buch – nur einen Einstieg liefern. Weitere Texte, Materialien etc. sind mit zu berücksichtigen, vor allem in den fortgeschrittenen Ausbildungsstufen.

Altenpflege professionell: Krankheitslehre (Rezension)

Altenpflege professionell: Krankheitslehre (Susanne Andreae et al. )

Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2006, 2. überarb. Aufl., 464 S., 528 Grafiken und Fotos, 71 Tab., 34,95 €, ISBN-13: 978-3131270122

Rezension von: Anne-Katrin Fabian

Die sichtbar neu gestaltete 2. Auflage trägt den 2003 mit dem neuen Alten- und Krankenpflegegesetz festgeschriebenen Ausbildungsrichtlinien deutlich Rechnung: unter dem verstärkten Bezugspunkt Altenpflege wurde das interdisziplinäre Konzept weiter ausgebaut. Der ursprüngliche Reihentitel „Krankheitslehre“ wandelte sich viel sagend in „Altenpflege professionell“ und deckt fächerübergreifend die Lerninhalte aus den Bereichen Krankheitslehre, Hygiene, Ernährungslehre, Anatomie und Physiologie komplett ab.

Zugunsten einer stärkeren Verknüpfung mit der (Alten-)Pflege und einer großzügigeren Bebilderung hat die 2. Auflage ein größeres Format – und somit mehr „Gewicht“ – bekommen.

Optisch ansprechender ist auch die farblich weniger aggressive Umschlaggestaltung, das übersichtlichere lernfeldorientierte Inhaltsverzeichnis sowie die deutlichere Gliederung der Textbausteine. Das größte Plus liegt allerdings nicht in der neuen Aufmachung, sondern in der inhaltlichen Aktualisierung und Erweiterung: z. B. sind ambulante Pflege sowie Angehörigenarbeit mit aufgenommen; das Kapitel Psychiatrie ist um psychosomatische Erkrankungen, die Infektionslehre um den Problemkeim MRSA und das Literaturverzeichnis um Kontakt- und Internetadressen erweitert worden. Komplett neu ist das ausführliche Kapitel zu Prävention, Rehabilitation und Palliation – ganz im Sinne der erweiterten pflegerischen Handlungsfelder im Gesetz.

Der pädagogische und curriculare Begründungsrahmen des Handlungs- und Lernfeldansatzes favorisiert das didaktische Prinzip der Handlungsorientierung in Lernsituationen. Auch dieser Anforderung wird die 2. Auflage gerecht: Die zumeist erweiterten Pflegeschwerpunkte sind nicht mehr Anhängsel der einzelnen Kapitel, sondern werden themenbezogen integriert. Komplexe Pflegesituationen sind in praxisnahen Fallbeispielen anschaulich dargestellt und besprochen.

Dem Anspruch nach wissenschaftlicher Fundierung trägt auch das Einbeziehen von Expertenstandards Rechnung, wie z. B. Entlassungsmanagement, Schmerzmanagement, Dekubitusprophylaxe und Sturzprophylaxe. Die inhaltliche Erweiterung zugunsten der (Alten-) Pflege macht auch das Kapitel über die theoretischen Grundlagen der Pflege überflüssig, das in der 1. Ausgabe eher alibimäßig aufgenommen schien.

Nach wie vor wird mit Verweisen zwischen den Kapiteln sparsam umgegangen, z. B. könnten hinsichtlich der oft reduzierten Immunabwehr im Alter die Kapitel „Erkrankungen des Blut- und Lymphsystem“, „Prävention“ und die hygienischen Aspekte im Kapitel „Infektionslehre“ besser verknüpft sein.

Besondere Zugabe der 2. Auflage ist aber die DVD mit 37 kommentierten Filmen als ergänzendes Element in einer weiteren Lerndimension. Ausgewählte Krankheitsbilder und medizinische Maßnahmen werden anhand von Patientengesprächen und -vorstellungen besprochen. Etliche Pflegemaßnahmen und pflegetherapeutische Ansätze werden am Patienten Schritt für Schritt demonstriert. Ein praxisnahes Plus für Lernende und Lehrende.

Den fachkompetenten und unterrichtserfahrenen Autoren ist es mit der 2. Auflage durchaus gelungen, die Synergie verschiedener Fachwissensgebiete im Hinblick auf Krankheit und die Pflege alter Menschen praxisrelevant abzubilden.