Österreichischer Gesundheits-und Krankenpflegeverband/ ÖGKV unterstreicht Bedeutung der Gesundheits- und Krankenpflege im Rahmen der Primärversorgung

Reformen im Bereich der Primärversorgung dringend notwendig

Übervolle Spitalsambulanzen, verschlossene Arztpraxen zu Tagesrandzeiten und am Wochenende, sowie, insbesondere im ländlichen Raum, erschwerte Zugänge zu Gesundheitsleistungen, kennzeichnen die momentane Versorgungssituation für Menschen mit gesundheitlichen Problemen. Das soll nun anders werden. Im Rahmen von Primärversorgungszentren sollen Menschen mit gesundheitlichen Problemen künftig Hilfe finden. Ein Kernteam bestehend aus Ärzten, Gesundheits- und Krankenpflegepersonen und einer OrdinationsassistentIn sollen Patientinnen und Patienten wohnortnahe, zu Tagesrandzeiten und auch am Wochenende eine umfassende Gesundheitsversorgung anbieten. „Konkret bedeutet dies für die Gesundheits- und Krankenpflege den Ausbau ihrer Präsenz in den Versorgungssystemen“, meint Ursula Frohner, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes (ÖGKV). „Wie dringend dies notwendig ist, zeigt beispielsweise der Anstieg chronisch erkrankter

Menschen, deren Routineuntersuchungen, wie etwa die Blutabnahme oder das Verabreichen von durch den Arzt verordneten Medikamenten auch in Form von Hausbesuchen durch Pflegefachpersonen übernommen werden kann“, meint Frohner weiter. Die Einbindung des Pflegefachwissens im Rahmen der geplanten Primärversorgungszentren oder der Ordinationsverbünde im ländlichen Raum trägt dem Versorgungsbedarf der Menschen Rechnung. Darüber hinaus könnten teure Spitalsambulanzen entlastet werden und doppelte Untersuchungen

vermieden werden. Die Perspektive der Pflegefachpersonen ist für Gesundheitsprävention und Beratung ebenso zu nutzen.

Der dringende Reformbedarf am Sektor Primärversorgung kann aber nur dann funktionieren wenn der Anteil der medizinischen Versorgungsleistung der Gesundheits -und Krankenpflegepersonen klar formuliert und in der Folge auch honoriert wird. Die gesetzliche Grundlage für die geplanten Primärversorgungszentren wird den Ansprüchen aller daran beteiligten Gesundheitsberufe Rechnung zu tragen haben.

Nähere Informationen:

www.oegkv.at