Blättner, B. und H. Waller: Gesundheitswissenschaft

Rezension blättner
 
Blättner, B. und H. Waller
Gesundheitswissenschaft
Eine Einführung in Grundlagen, Theorie und Anwendung
Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 2018, 6., überarb. Aufl., 278 S., 28,00 €, ISBN 978-3-17-035012-0

Das 2018 erschienene Lehrbuch „Gesundheitswissenschaft“ bietet eine Einführung in die Grundlagen, Theorie und Anwendung der Gesundheitswissenschaft. In seiner 6. Auflage wurde es von den beiden Autoren aktualisiert und in den Unterkapiteln teils neu strukturiert. Professorin Dr. Beate Blättner lehrt Gesundheitsförderung an der Hochschule Fulda und forscht dort im Public Health Zentrum. Prof. Dr. Dr. Heiko Waller M. Sc. war Leiter der Sektion Gesundheitssoziologie und Sozialmedizin im Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften der Universität Lübeck und lehrte Sozialmedizin und Gesundheitswissenschaft.

Im ersten Kapitel wird differenziert auf die Entstehung von Gesundheit eingegangen und insbesondere das Modell der Salutogenese von Aaron Antonovsky dargestellt. Dabei wird sowohl ein historischer Rückblick zur Biografie von Antonovsky gegeben und auf den zugrundliegenden wissenschaftlichen Kontext eingegangen als auch der aktuelle Erkenntnisstand zum Modell der Salutogenese reflektiert. Kapitel 2 stellt verschiedene Gesundheits- und Krankheitskonzepte dar, wobei zunächst auf unterschiedliche Sichtweisen auf Gesundheit, insbesondere auch auf die Definition der WHO von 1946, eingegangen wird. Daran schließen sich Alltagskonzepte und wissenschaftliche Konzepte von Gesundheit an.

Im dritten Kapitel werden schließlich Gesundheitsressourcen und -risiken erläutert, im vierten Kapitel die Vulnerabilität und Schutzfaktoren. Beide Kapitel beginnen zunächst mit einer theoretischen Einordung und greifen dann Lebensbereiche mit Gesundheitsressourcen und -risiken auf. Weitere Bewältigungsstrategien durch Gesundheitshandeln und -verhalten werden im fünften Kapitel aufgezeigt, in dem auch die Gesundheitskompetenz („Health Literacy“) als Voraussetzung für Entscheidungen diskutiert wird. Das letzte Kapitel 6 behandelt abschließend Prävention und Gesundheitsförderung.

Insbesondere für Studierende von Bachelor- bzw. Masterstudiengängen im Bereich Gesundheitswissenschaften, Gesundheitsförderung oder Public Health stellt das Buch einen theoretisch fundierten und aktualisierten Überblick über die grundlegenden Konzepte in der Gesundheitswissenschaft und ihre Anwendung dar. Der Fokus liegt dabei nicht auf dem interdisziplinären Ansatz der Gesundheitswissenschaften, sondern auf der Entstehung von Gesundheit als solcher, für die auch ein integrierendes theoretisches Modell vorgeschlagen wird. Obgleich das Lehrbuch zumeist theoriegeleitet ist, reflektiert es dennoch die kontroverse Diskussion der vorgestellten Konzepte und zeigt Konsequenzen für die Praxis (z. B. aktuelle Praxisbeispiele für Setting-Ansätze in der Gesundheitsförderung) auf.

Durch das alphabetische Register ist das Lehrbuch auch gut zum Nachschlagen geeignet. Wer sich noch tiefer in die Gesundheitswissenschaft einarbeiten möchte, kann sich des umfangreichen Literaturverzeichnisses u. a. mit aktuellen Internetadressen bedienen.

Eine Rezension von Prof. Dr. med. Margrit Ebinger, MPH (Duale Hochschule Stuttgart)